Gebraut wie Bier, getrunken wie Wein – was Sake doch einzigartig macht
Seit Kurzem taucht er häufiger auf den Speisekarten der hippen Lokale im urbanen Raum auf: Sake. Ein japanischer Drink mit Tradition, den die alten Japaner:innen bereits vor über tausend Jahren kreierten, indem Reis gekocht und fermentiert wurde. Deswegen ist Sake im europäischen Raum auch als Reiswein bekannt. Doch Sake ist viel eher ein „Reisbier“, meint das Wiener Unternehmen SAKEGIRL. Anlässlich des Wiener Bierfests (von 1. bis 4. Juni) erklärt Naoko Walter, Begründerin von SAKEGIRL, warum auch Bierliebhaber:innen auf den Geschmack von Sake kommen könnten.
Bier ist das älteste alkoholische Getränk der Welt. Bereits vor 13.000 Jahren soll in Israel der erste Bier-ähnliche Drink hergestellt worden sein und ein:e Österreicher:in trinkt im Durchschnitt jährlich stolze 103 Liter des „Gerstensafts“. Neben dem klassischen Krügerl darf für viele beim Mittag- und Abendessen oft auch ein Glas Wein nicht fehlen: Rund 26 Liter werden jedes Jahr pro Kopf getrunken. Auch wenn Bier und Wein bei den Österreicher:innen zwar weiterhin hoch im Kurs sind, kann eine Abwechslung nicht schaden – wie wäre es mal mit einem Schälchen Sake zum nächsten Essen?
Wie Sake, Bier und Wein hergestellt werden
„Viele Menschen assoziieren Sake mit Reisschnaps oder Wein. Dabei wird Sake weder destilliert noch gekeltert, sondern genauso wie Bier in der Herstellung gebraut“, so Naoko Walter, gebürtige Japanerin, die vor einigen Jahren das Projekt SAKEGIRL ins Leben gerufen hat. Was Sake, Wein und Bier gemeinsam haben? Alle drei werden durch Gärung hergestellt: Die jeweiligen Zutaten der Getränke werden mit Hefe angereichert, sie vergären und Alkohol entsteht. Doch die Trauben des späteren Weins erhalten bereits von Natur aus Zucker, bei Sake und Bier sieht es anders aus – deswegen werden diese beiden Getränke in einem Brauverfahren hergestellt. Um Stärke – die beim Sake im Reis und beim Bier im Weizen oder Gersten enthalten ist – in Zucker umzuwandeln, bedarf es gewissen Enzyme. Beim Sake kommt hier der Koji-Pilz zum Einsatz, der in der japanischen Küche eine große Rolle spielt und auch zur Herstellung von Sojasauce und Miso verwendet wird. Doch Legenden besagen, dass dafür früher ein Enzym im Speichel verantwortlich war: So sollen japanische Priesterinnen den Reis vorgekaut haben, wodurch dieser zu gären anfing. „Was aber alle drei Getränke wiederum gemeinsam haben ist, dass es hier um die Genusskultur geht. Es soll Freude bereiten, Sake zu trinken“, ergänzt Walter.
Warum Sake auch was für Bierlover ist
Walter ist davon überzeugt, dass auch Bierliebhaber auf den Geschmack von Sake kommen könnten: „Im Zuge des Craft Beer Festivals in Wien haben wir gesehen, dass Menschen am Bier vor allem den Brauprozess sowie die traditionelle Handwerkskunst dahinter spannend finden und schätzen – genau das gibt es beim Sake auch. Außerdem wird im Brauverfahren beider Getränke das Reinheitsgebot großgeschrieben und sowohl Bier als auch Sake bestehen meist nur aus wenigen Zutaten.“ Hier in Österreich sind Bierbrauereien weitverbreitet, in der japanischen Kultur sind Sake-Brauereien festverankert und Teil der Tradition. Dabei spielt sowohl in Sake-, als auch in Bierbrauereien das Wasser, das im Herstellungsprozess verwendet wird, eine wichtige Rolle. Auch bei SAKEGIRL ist man stolz auf die Qualität des Wassers in der japanischen Brauerei, wie Walter erzählt: „Wir verwenden reines, das heißt unverarbeitetes Mineralwasser, welches aus einer 300 Meter tief gelegenen eigenen Quelle entspringt. Das Wasser ist enorm reich an natürlicher Kieselerde und gehört zu einem der weichsten natürlichen Mineralwassern in ganz Japan.“
Tipps vom Profi für das erste Mal Sake
SAKEGIRL soll den Österreicher:innen eine neue, erfrischende Form der Essensbegleitung ermöglichen. Das Projekt entstand vor einigen Jahren, als es Walter hierzulande an einem hochwertigen und gleichzeitig leicht zu trinkenden Sake fehlte. Mit konkreten Tipps aus erster Hand will sie dazu ermutigen, in die Welt des Sakes einzutauchen und diesen das nächste Mal zum Essen zu reichen. „Vor allem in Kombination mit Essen verstehen die Leute leichter die Kraft des Sakes. Denn aufgrund des hohen Gehalts an Aminosäuren im Sake schmecken die meisten Gerichte viel besser und die Aromen bleiben länger erhalten. Er wird in der Regel in kleinen Tassen serviert, aber im Vergleich zu Schnaps wird Sake mit seinen rund 15 Prozent Alkohol nur zum Essen genippt, damit sich die Aromen im Mund entfalten können. Er kann kalt, lauwarm oder auch warm getrunken werden. Sake passt generell perfekt zu allen Gerichten, die aminosäurereiche Zutaten enthalten – also zum Beispiel Hülsenfrüchte, Pilze, Tomaten, Käse, Schinken, Speck und Fisch sowie Meeresfrüchte“, so die Expertin abschließend.
Über SAKEGIRL: SAKEGIRL wurde 2018/19 von Naoko Walter und ihrem Mann in Wien gegründet. Die Beiden vereint ihre Liebe zu gutem Essen und Wein sowie japanischer Kulinarik, doch fehlte es ihnen an einem hochwertigen und gleichzeitig leicht zu trinkenden Sake in Österreich. SAKEGIRL wird in der Takeno Tsuyu Brauerei in Yamagata, Japan, hergestellt und versteht sich als ausgeglichener, trockener und reiner Sake. Nach dem Motto: „Made in Japan with love for Austria”. Der Sake kann kalt, bei Zimmertemperatur oder auch warm getrunken werden – und eignet sich optimal als Essensbegleitung zu einer Vielzahl an Speisen, auch Pasta und Pizza. SAKEGIRL ist in ausgewählten japanischen Restaurants und Shops in Wien sowie im eigenen Onlineshop erhältlich.
Mehr Informationen unter: https://www.sakegirl.com/